Naturraum Ingolstadt

Die Donau - einst ein vielarmiger, frei fließender Fluss...

Die, nach jahrhunderte langen "Korrekturen" durch den Menschen prägt der Lauf der Donau den Naturraum der Stadt Ingolstadt noch immer entscheidend mit. 

Die ihn begleitenden Auwälder gehören zu den ausgedehntesten Mitteleuropas. Sie reichen von Westen her weit in das Gebiet der Stadt hinein und setzen sich an ihrer Ostgrenze fort. 

Zahlreiche einstige Flussarme, heute Altwässer und Lohen, stellen zusammen mit den zwischen ihnen liegenden Trockenstandorten, den ehemaligen Kiesbrennen, die wertvollsten Lebensräume für Tiere und Pflanzen im Stadtgebiet dar.

Die Donauauen samt dem Gerolfinger Eichenwald, die Wasserflächen und Uferbereiche einiger Baggerseen, aber auch die Wiesen im Schuttermoos und um die verschiedenen Bäche des Augrabensystems sind Schwerpunkte des Artenreichtums.

 

Der Industriestandort Ingolstadt

Auwald und Glacis, eine die Altstadt umschließende Parkanlage mit etwa 150 Hektar Fläche, sowie als innerstädtische Parke gestaltete Auwaldreste beeinflussen das Stadtbild wesentlich.
Dennoch ist Ingolstadt vielen, eher flüchtigen, Besuchern nur als Industrie-standort geläufig. Der Norden und Osten wird von den AUDI-Werken, der Ölindustrie, Kraftwerksanlagen und weiteren Industrie- und Gewerbebauten dominiert.
Nicht nur die Gewerbefläche, auch die Einwohnerzahl wächst weitaus stärker als in vergleichbaren Orten Deutschlands. Städtische Planungen und politische Entscheidungen werden meist zugunsten von Gewerbe, Industrie und Verkehr getroffen; scheinbar zwangsläufig nehmen damit die offenen Räume und Grünflächen kontinuierlich ab.
Gerade in dieser Situation ist das Erhalten und Neugestalten naturnaher Flächen nicht nur an der Peripherie, sondern im unmittelbaren Wohnumfeld besonders wichtig. Dies gilt nicht nur aus Gründen des Arten- und Biotop-, sondern vor allem des Menschenschutzes. Gerade die Bewohner der Großstadt brauchen zum Wohlfühlen ein ökologisch intaktes Umfeld und naturnahe Freizeiträume.

Die Natur tut sich schwer...

Der Druck auf die noch bestehenden Freiflächen nimmt in dem letzten Jahren enorm zu. Die Konkurrenz zwischen natürlichen Lebensräumen und den unterschiedlichen Nutzungsformen, wie z.B. Industrie oder Landwirtschaft ist erheblich bis zu dramatisch. Auch in Ingolstadt und Umgebung ist der Verlust von Lebensräumen und der Artenschwund spürbar. 

Die nachfolgenden Bilder zeigen die Entwicklung der versiegelten Flächen von 1722 bis ins Jahr 1989.