Haussperling - unsichtbare Fallen

Das Regenwasser-Fallrohr – eine unsichtbare Falle für den Haussperling

Unser kleiner Mitbewohner, der Haussperling, steht heute auf der Vorwarnliste der „Roten Liste der Brutvögel in Bayern“. Früher zählte er zu den häufigen Vogelarten, aber heute ist seine Bestandsentwicklung kritisch. Ein weiterer Rückgang seiner Populationsgröße kann zur Gefährdung dieser Vogelart führen. Maßgeblich für den Rückgang der Sperlinge sind Veränderungen in der Landwirtschaft.

 

Manche Gefahren, die unseren Haussperling bedrohen, bleiben oft unentdeckt. Der Haussperling nistet gerne unter losen Dachpfannen oder im Traufbereich des Daches.

Die unerfahrenen Jungvögel landen während ihres ersten Ausflug nicht selten in der Nähe von Regenwasser-Fallrohren. Immer wieder geraten die Spatzenkinder so in das Fallrohr und stürzen unweigerlich in die Tiefe. Auch unvorsichtige erwachsene Vögel sind nicht vor dieser Falle sicher. Wird der Absturz von besorgten Vogelfreunden wahrgenommen, können die Vögel im Sandfangkorb oder einer anderen Reinigungsöffnung unten am Boden gerettet werden. Manchmal warten mehrere Jungvögel gemeinsam auf die lebensrettende Befreiung. Doch leider bleibt der Spatzenabsturz häufig verborgen und die Vögel sterben in der Falle. Daher sollten Hausbesitzer, in der Brutzeit ihr Regenwasser-Fallrohr und den Sandfangkorb häufig kontrollieren !

 Viel besser für die Spatzen ist der Einbau eines einfachen Hilfsmittels oben am Fallrohr in der Dachrinne: In Baumärkten gibt es Fallrohrfilter, Laubfanggitter, Rinnensiebe und Dachrinnenfilter für Fallrohre. Sie schützen vor Laub im Fallrohr und im Sandfang, somit vor Verstopfung der Fallrohre und Abwasserleitungen.

 

Diese Gitter verhindern auch, dass Vögel ins Rohr fallen. Sind bereits alte Dachrinnengitter vorhanden, sollten sie kontrolliert und falls sie beschädigt sind, erneuert werden (siehe Bild rechts).

 

Warum sollen wir Haussperlinge retten? Sie machen doch sowieso nur Dreck an und auf unseren Häusern. Doch der Spatz ist ein Kulturfolger und ein Begleiter des Menschen und gewiss auch ein Zeiger für die natürliche Vielfalt in unseren Gärten in den Dörfern und Städten.

Wir sollten uns verpflichtet fühlen ihm zu helfen ! Damit auch künftige Generationen den tschilpenden Weggefährten am Haus und im Garten erleben und beobachten können. (Text: Iryna Rakitchenkova)